Aufsatz

Michael Opielka, Verfall der Werte? Zum Zusammenhang subjektiver und gesellschaftlicher Skripte (2019)

Michael Opielka, Verfall der Werte? Zum Zusammenhang subjektiver und gesellschaftlicher Skripte, in: Böning, Marietta/Ellrich, Lutz (Hrsg.), Werte(De)Konstruktionen. Die Problematik starker Orientierungen, Berlin: de Gruyter 2019, S. 70-92

https://www.degruyter.com/view/product/533174

Gegen die Realität einer Externalisierungsgesellschaft lassen sich Idee und Konzept einer „Internalisierungsgesellschaft“ setzen, in der „Soziale Nachhaltigkeit“ als Gedanke und Prinzip handlungsleitend wird, also nicht die Kurzfristigkeit und Kurzsichtigkeit einer kapitalistisch-industrialistischen politischen Ökonomie. In der Räume für Kunst üblich sind, bekannte und hergebrachte wie unscheinbare und umstrittene. Narrative sind noch keine Werte, sie sind Erzählungen, wie es Homers Odyssee war, deren Wertungen der Welt der Götter entstammten, wie alle vormoderne Wirklichkeit vom Göttlichen durchdrungen war. Werte verfallen nicht, die empirische Wertforschung beobachtet Verschiebungen, vor allem der World Values Survey, die spektakuläre Dauerbeobachtung der Werte-Entwicklung der Welt, zeigt das eindrucksvoll. Da ist keine Postmoderne in Sicht, kein Wertrelativismus, aber eben auch keine alte Ordnung mehr, sondern Pluralismus, multiple Werteordnungen, die große Unübersichtlichkeit. Wir können das auf der Ebene der Subjekte beobachten und bei uns selbst anfangen.