Aufsatz

Wolfgang Strengmann-Kuhn, Ein Europäisches Basis-Kindergeld gegen Kinderarmut und für mehr sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union (2018)

Wolfgang Strengmann-Kuhn, Ein Europäisches Basis-Kindergeld gegen Kinderarmut und für mehr sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union, erscheint in: Lüddemann, Otto/ Schachtschneider, Ulrich (Hrsg.): Grundeinkommen braucht Europa, Europa braucht Grundeinkommen (Veröffentlichung in Vorbereitung)

Die großen Probleme der Welt sind nicht mehr national zu lösen, sondern nur durch internationale Zusammenarbeit. Deswegen wäre eine starke Europäische Union gerade in diesen Zeiten besonders wichtig. Der Zusammenhalt in der Europäischen Union ist aber zunehmend gefährdet. Es gibt dabei nicht nur Risse zwischen den Mitgliedstaaten, sondern vor allem auch zwischen den Menschen. Die Schere zwischen reich und arm geht weit auseinander. Ein soziales Europa, das Armut und Ungleichheiten verringert und mehr soziale Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten schafft, könnte der Kitt gegen dieses Auseinanderdriften und für mehr sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union sein. Die Höhe des Europäischen Basis-Kindergeldes könnte sich an der geringsten nationalen Armutsrisikogrenze für Kinder orientieren und würde dann also zurzeit etwa 70 € betragen. Für die nationalen Unterschiede sollte es in den einzelnen Mitgliedstaaten
unterschiedliche Zusatzleistungen pro Kind geben. Der Vorschlag wäre, das Europäische Kindergeld über einen Fonds zu finanzieren, bei der die einzelnen Mitgliedstaaten einen Beitrag einzahlen, der abhängig vom nationalen Bruttoinlandsprodukt ist. Die einzelnen Mitgliedstaaten könnten dann selbst entscheiden, wie sie diesen Beitrag finanzieren. Um ein Europäisches Basis-Kindergeld in der oben angegebenen Höhe zu finanzieren, wäre eine Abgabe in Höhe von ca. 0,5% des BIP notwendig.