Vortrag
Keine Klimapolitik ohne Soziale Nachhaltigkeit! (14.5.2019)
Als Datei herunterladen14. Mai 2019, 17-18.30 Uhr, Klima-Pavillon Jena
Einführung von Anja Siegesmund (Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz)
Erste Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung „Interdisziplinäre Perspektiven zur Nachhaltigkeit“
Prof. Dr. Michael Opielka (Ernst-Abbe-Hochschule, FB Sozialwesen, Professur für Sozialpolitik / Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des ISÖ – Institut für Sozialökologie gGmbH, Siegburg)
„Keine Klimapolitik ohne Soziale Nachhaltigkeit! –
Die Nachhaltigkeitsziele der UN SDGs zwischen Pragmatismus und Utopie“
Mit den im Herbst 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen 17 Nachhaltigkeitszielen – „Sustainable Development Goals“ (SDG) – im Rahmen der „Agenda 2030“ wurden erstmals in der Geschichte der Weltgemeinschaft soziale und ökologische Entwicklungsziele systematisch verknüpft. Mit einem komplexen Monitoring-System wird die Zieldurchsetzung überwacht. Dies kann nur in engster Kooperation mit den Mitgliedsstaaten, ihren Gebietskörperschaften und den zivilgesellschaftlichen Organisationen gelingen. SDG 1 lautet. „Keine Armut“ und greift damit das Kernziel der Sozialpolitik auf. Weitere Ziele setzen sich für die Gesundheitssicherung, Gleichstellung und Selbsthilfeförderung ein.
Für die Klimapolitik sind die SDGs eine Steilvorlage, die allerdings von den politischen Akteuren auch in Deutschland noch kaum genutzt wird. Nachhaltigkeitspolitik, die traditionell auf „Umweltschutz“ und Umweltpolitik setzt, spaltet das politische Bewusstsein allzu leicht, Tierschutz oder Naturschutz werden als Externalitäten der Gesellschaft verstanden, Arbeitsplätze und Wohlstand dagegen in Anschlag gebracht.
Die Perspektive der Sozialen Nachhaltigkeit macht Schluss mit diesen Spaltungen. Sie plädiert für eine Internalisierung der sozialen und der ökologischen Folgekosten. Der Wohlfahrtsstaat versucht das seit gut 130 Jahren mit den sozialen Folgekosten des Wachstums. Ein Ökowohlfahrtsstaat würde denselben Weg mit den ökologischen Folgekosten gehen. Deutschland ist hier leider kein wirklicher Vorreiter, trotz mancher Erfolge. Der Vortrag las damit der deutschen Nachhaltigkeitspolitik die Leviten und deutete an, wie durch Soziale Nachhaltigkeit sowohl die ökologische Nachhaltigkeit besser gelingt und auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit profitiert. Er skizzierte, wie durch klugen, aber auch beharrlichen Pragmatismus Utopien, wünschenswerte Zukünfte gelingen können.
Hier finden Sie die Powerpoint-Präsentation zum Vortrag: 2019-5-14, Michael Opielka, Keine Klimapolitik ohne Soziale Nachhaltigkeit, Ringvorlesung EAH 14.5.2019
Hier finden Sie die Audioaufnahme der Vorlesung von Prof. Opielka:
Hier finden Sei die Videoaufnahme der Vorlesung von Prof. Opielka:
Die Videoaufnahme des Gesprächs von Ministerin Siegesmund und Prof. Opielka (Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Behlert, EAH Jena) finden Sie hier:
https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00038619
und hier:
Zum Abschluss finden Sie hier eine Videoaufnahme der gesamten Veranstaltung im hochauflösenden Format: