Burkini, Kopftuch und der Sexismus der Differenz

Michael Opielka – 5. September 2016

Interessanter Standpunkt der kanadisch-französischen Feministin Louise Mailloux über Burkini und Kopftuch: im multikulturellen Kanada ist das Kopftuch auch an Schulen zugelassen, auch im frankophonen Quebec. In ihrem Blog schreibt sie: „1978 hatte die Regierung ihre Schulbuch-Politik noch im Hinblick auf den Sexismus modifiziert, um jede Referenz auf sexistische Stereotypen zu tilgen und die Gleichheit der Geschlechter zu fördern. Während wir heute unsere Kinder dem Sexismus des Hidschab der Lehrerinnen und Erzieherinnen aussetzen, die im Namen der Öffnung für die Differenz verschleiert sind. Aus Sexismus wurde Differenz. Das ist der Punkt, an dem wir nach vierzig Jahren feministischem Kampf angekommen sind.“ https://louisemailloux.wordpress.com/2016/09/04/le-burkini-version-aquatique-du-hidjab/

Mailloux hat recht. Es ist eben ein ungesellschaftlicher, links- wie rechtspositivistischer Juristennormativismus zu glauben, dass es sich bei den Demonstrationen der Differenz um Freiheit handele: Kopftuch, Burkini und Co. richten sich ausschließlich gegen Frauen, sie sollen verhüllt werden, damit die Männer sie enthüllen können. Die Verhüllungstechniken inszenieren die geile Respektlosigkeit der Männer und halten sie für fraglos. Historisch ist das Dummheit, keine Zivilisation.